8 Fragen an: Bastian Kunkel

Erst verstehen, dann versichern – mit dieser Vision im Hinterkopf hat Bastian vor fünf Jahren „Versicherungen mit Kopf“ gegründet und ist mittlerweile Deutschlands berühmtester Youtuber für Versicherungswissen. 

Redaktion Maklerimpuls: Bastian, welchen Beruf haben sich deine Eltern für dich vorgestellt?

Bastian Kunkel: Meine Eltern hatten für mich die klassische „Corporate Karriere“ im Kopf. Ich bin der erste in der Familie, der studiert hat. Daher haben sie sich vorgestellt, dass ich anschließend bei einem großen Unternehmen anheuere und dort die nächsten zehn, 15 Jahre die Karriereleiter nach oben klettere.

Redaktion Maklerimpuls: Und was hat dich dann zu dem Job bewogen, den du heute machst?

Bastian Kunkel: Bevor es für mich an die Uni ging, habe ich eine Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen gemacht. Das war eine gute Grundlage. Für mich war aber auch klar, dass ich danach auf keinen Fall wieder im Versicherungswesen arbeiten möchte. Mir war der Ruf der Branche zu schlecht und ich sah mich nicht als „Klinkenputzer“. Erst gegen Ende meines Studiums bin ich durch einen Bekannten wieder mit dem Versicherungsvertrieb in Berührung gekommen. Allerdings musste ich feststellen, dass sich am Image nicht viel verändert hatte und ich habe mich gefragt, woran das liegt. Für mich war klar: Wenn ich als Makler arbeiten will, muss ich den Menschen eine Chance geben, mich vorher kennenzulernen, damit sie sich ein Bild von mir machen können. Vertrieb und Beratung haben immer auch was mit Sympathie zu tun. Daraus ist dann relativ schnell die Idee für „Versicherungen mit Kopf“ und meine Social Media Aktivitäten entstanden.

Redaktion Maklerimpuls: Was macht dir an deinem Job heute am meisten Spaß?

Bastian Kunkel: Definitiv die Möglichkeit, meine Kreativität auszuleben. Und hier kommt mir das relativ schlechte Image der Versicherungsbranche mittlerweile sogar zugute. Ich kann mit Klischees und Vorurteilen spielen, den schlechten Ruf auf die Schippe nehmen und dadurch Vieles ins Positive drehen. Die Erwartungshaltung der meisten Menschen ist nicht besonders hoch, wenn man sich als Versicherungsmakler vorstellt. Mit guten Ideen kann man hier also relativ schnell punkten.

Redaktion Maklerimpuls: Wenn du zurückschaust: Was war die beste Entscheidung in deiner beruflichen Laufbahn und warum?

Bastian Kunkel: Als ich nach dem Studium vor der Entscheidung stand, mich mit „Versicherungen mit Kopf“ selbständig zu machen, hatte ich mich selbstverständlich auch anderweitig beworben und schon einige Vorstellungsgespräche hinter mir. Eine renommierte Unternehmensberatung hat mir dann einen Arbeitsvertrag angeboten – ausgerechnet der Arbeitgeber, der bei vielen Kommilitonen ganz oben auf der Liste stand. Rückblickend war es die beste Entscheidung, diesen Vertrag nicht unterschrieben zu haben und den vielleicht auf den ersten Blick mutigeren Weg gegangen zu sein.

Redaktion Maklerimpuls: Nehmen wir einmal an, du könntest ein neues Versicherungsprodukt erfinden, wie würde es aussehen?

Bastian Kunkel: Ich würde gerne die Bedingungen der Berufsunfähigkeitsversicherung anpassen. Denn eine psychotherapeutische Behandlung ist bei vielen Gesellschaften derzeit ein Ausschlusskriterium. Das empfinde ich als unlogisch. Denn wer eine BU abschließen will, verzichtet oftmals auf eine nötige Behandlung. Dabei sollten wir uns doch viel eher die Frage stellen, wer gesünder ist: Jemand mit einem Problem, der es behandeln lässt, oder derjenige, der das Problem ignoriert respektive für die Police ignorieren muss? Hier können wir viel von den US-Amerikanern lernen, für die es fast schon zum guten Ton gehört, einen Therapeuten zu haben.

Redaktion Maklerimpuls: Wie sieht dein nächstes Projekt aus?

Bastian Kunkel: Das ist natürlich noch streng geheim (lacht)! Nein, ich kümmere mich derzeit vor allem um die Optimierung unserer Prozesse. Wir sind digital zwar schon sehr gut aufgestellt, aber auch wir haben hier noch Luft nach oben.

Redaktion Maklerimpuls: Stell dir vor, jemand dreht einen Oscar-reifen Film über deine beruflichen Erfolge: Wie würde der Titel des Films lauten? Und welcher Schauspieler sollte dich spielen?

Bastian Kunkel: Ob der Titel jetzt super catchy ist, müsst ihr entscheiden. Aber am besten passt hier sicherlich mein Lebensmotto: Alle sagten, das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat es einfach gemacht. In der Hauptrolle sehe ich Eddie Redmayne, den ich persönlich großartig finde – weil er eben anders ist.

Redaktion Maklerimpuls: Und zum Schluss: Aus welchem deiner Misserfolge konntest du auch etwas lernen?

Bastian Kunkel: Die größten Misserfolge hatte ich während meiner Schulzeit. Da war ich alles andere als eine Leuchte, habe zwei Mal eine Klasse wiederholt. In der Zeit habe ich mich oft dumm und als Versager gefühlt, habe mich am Ende aber doch durchgebissen und das Fachabitur geschafft. Das hat mir einerseits gezeigt, dass es immer auch Hoffnung gibt. Andererseits habe ich daraus gelernt, dass ein Weg nicht gradlinig sein muss und dass einen manchmal die Umwege die richtige Richtung weisen.

Steckbrief

NameBastian Kunkel
UnternehmensnameVMK Versicherungsmakler GmbH
InstagramVersicherungen mit Kopf
YouTubeVersicherungen mit Kopf
LieblingspodcastTorben Platzer
Darauf kann ich nicht verzichtenmein Smartphone und unsere Katze Millie
Ausgleich zum BerufSport und Netflix
Dein perfekter Tag in drei WortenKeine Termine haben
Was ich noch sagen wollteFür alle Versicherungsvermittler, die gerne von mir und meinem Kollegen Patrick Hamacher lernen möchten, um unsere Strategien und Arbeitsweisen im eigenen Business zu implementieren, gibt es seit kurzem die praktische Video-Plattform www.vermittler-digital.de. Ausführliche Videokurse und der Austausch in der privaten Facebook-Gruppe nur für Mitglieder garantieren eine steile Lernkurve und das nächste Level im eigenen Versicherungsvermittler-Business.

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