Kleine und mittelständische Betriebe sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Diesen Satz liest man in den Medien immer wieder. Aber weißt du, welche Wirtschaftsleistung tatsächlich von KMU erbracht wird?
Hättest du gewusst, dass die meisten Unternehmen in Deutschland Kleinstunternehmen sind? Nach aktuellen, im August 2022 veröffentlichen Zahlen des Portals statista.com gibt es hierzulande 2,06 Millionen Betriebe, die bis zu 9 Beschäftigte haben und unter 2 Millionen Euro Jahresumsatz machen. Noch beeindruckender ist allerdings der Prozentsatz aller KMU in Deutschland: Mit 99,4 Prozent aller Unternehmen bilden sie das Rückgrat unserer Wirtschaft.
Kleine und mittlere Unternehmen beschäftigten mit rund 55 Prozent mehr als die Hälfte aller arbeitenden Menschen in Deutschland. Der Großteil davon entfällt traditionell auf das Gastgewerbe. Im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten, als dort deutlich mehr als 2 Millionen Beschäftigte verzeichnet wurden, ging die Zahl der dort Arbeitenden bis Ende 2022 aber deutlich zurück, liegt nun bei 1,17 Millionen.
KMU: Welche Betriebe zählen dazu?
Welche Betriebe zu den KMU zählen – dabei kommt es ein wenig auf die Definition an. In manchen Statistiken wird eine Mitarbeiterzahl von höchstens 500 Beschäftigten als Kriterium genannt. Das Statistische Bundesamt hat allerdings eine andere Kategorisierung vorgenommen. Es erfasst unter dem Sammelbegriff KMU neben den bereits erwähnten Kleinstunternehmen alle Betriebe mit unter 50 Beschäftigten und einem Jahresumsatz bis 10 Millionen Euro (Kleinunternehmen) sowie solche mit unter 250 Beschäftigten und 50 Millionen Euro Umsatz (mittlere Unternehmen). Und: Anders als in anderen Ländern gehören in Deutschland grundsätzlich alle inhaber- oder familiengeführten Unternehmen zu den KMU – unabhängig von Mitarbeiterzahl und Umsatz.
Die Zahlen schwanken je nach Definition also etwas. Am häufigsten richten sich Fachveröffentlichungen nach der Einordnung des Statistischen Bundesamtes. Legt man diese zu Grunde, erwirtschaften KMU rund ein Drittel des gesamten Umsatzes in Deutschland. Die meisten kleinen und mittleren Unternehmen findest du übrigens im Handel, wo auch der größte Teil des Umsatzes Umsatz erwirtschaftet wird.
Unternehmen bilden eine attraktive Zielgruppe
Der „German Mittelstand“ sei auch international einzigartig, schreibt beispielsweise der Mittelstandsverband BVMW. Von den weltweit rund 2.700 „Hidden Champions“ seien fast die Hälfte deutsche Mittelständler. Der Verband führt das vor allem auf die Schnelligkeit und Flexibilität der KMU zurück. Die Nähe zum Kunden und die kurzen Entscheidungswege würden dazu beitragen, dass aus unternehmerischen Herausforderungen immer wieder neue überzeugende Produkte und Dienstleistungen entstünden.
Für dich als Maklerin oder Makler stellen die KMU in Deutschland jedenfalls eine ausgesprochen attraktive Zielgruppe dar. In allen Bereichen der Gewerbeversicherung bieten sie sich als Kunden an. Aktuell besonders im Fokus: Wegen des wachsenden Fachkräftemangels suchen gerade kleine und mittlere Unternehmen momentan händeringend nach Wegen, wie sie als Arbeitgeber attraktiver werden können. Wenn du hier Benefits wie betriebliche Altersvorsorge oder eine Gruppenunfallversicherung ins Spiel bringst, wirst du in den meisten Fällen auf großes Interesse stoßen!
Von Pfefferminzia, Autor René Weihrauch