Kleine und mittelständische Betriebe sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Diesen Satz liest man in den Medien immer wieder. Aber weißt du, welche Wirtschaftsleistung tatsächlich von KMU erbracht wird?
Hättest du gewusst, dass die meisten Unternehmen in Deutschland Kleinstunternehmen sind? 2,13 Millionen sind es insgesamt, die bis zu 9 Beschäftigte und 2 Millionen Euro Umsatz machen. Noch beeindruckender ist allerdings der Prozentsatz aller KMU in Deutschland: 99,4 Prozent, aller Unternehmen! Genau deshalb sind sie das Rückgrat unserer Wirtschaft. Immerhin beschäftigen sie über 60 Prozent aller Menschen hierzulande – den Großteil übrigens im Gastgewerbe mit 2,23 Millionen Menschen. Und immerhin erwirtschaften sie rund ein Drittel des gesamten Umsatzes. Die meisten KMU findest du übrigens im Handel, wo auch der meiste Umsatz erwirtschaftet wird.
Allerdings kommt es immer ein wenig auf die Definition an, wer alles zu den KMU zählt. Die Bundesregierung ist da beispielsweise recht „großzügig“. Jedes Unternehmen mit bis zu 499 Beschäftigten und weniger als 50 Millionen Euro Jahresumsatz zählt hierzulande noch zum Mittelstand. Aus Sicht der EU-Kommission gelten hingegen nur Unternehmen mit bis zu 249 Beschäftigten, einem Jahresumsatz von 50 Millionen Euro sowie einer Bilanzsumme von bis zu 43 Millionen Euro zu den KMU.
Eine weitere „deutsche“ Eigenheit sind die inhaber- oder familiengeführten Unternehmen. Hier sind Mitarbeiterzahl und Umsatz egal. Leitet der Inhaber – oder eine Inhaberfamilie – die Geschicke des Unternehmens, wird dieses automatisch dem deutschen Mittelstand zugeordnet.
Der „German Mittelstand“ sei auch international einzigartig, schreibt beispielsweise der Mittelstandsverband BVMW. Von den weltweit rund 2.700 „Hidden Champions“ seien fast die Hälfte deutsche Mittelständler. Der Verband führt das vor allem auf die Schnelligkeit und Flexibilität der KMU zurück. Die Nähe zum Kunden und die kurzen Entscheidungswege würden dazu beitragen, dass aus unternehmerischen Herausforderungen immer wieder neue überzeugende Produkte und Dienstleistungen entstünden.

Zudem zeigen aktuelle Statistiken, dass KMU ihre IKT (Informations- und Kommunikationstechnik)-Kompetenzen ausbauen. Gerade mit dem aktuellen Digitalisierungsschub ist das eine wichtige Investition. Denn bisher gaben lediglich 17 Prozent aller KMU an, Mitarbeiter mit IKT-Kompetenzen zu beschäftigen. EU-weit sind es 19 Prozent. 30 Prozent der befragten KMU in Deutschland wollen diesen Anteil auch deshalb deutlich ausbauen.