Mit mehr Nachhaltigkeit im Maklerbüro Kunden gewinnen

Vor allem junge Leute der Generation Y legen bei der Auswahl von Finanz- und Versicherungsprodukten verstärkt Wert auf die Einhaltung von Nachhaltigkeitsprinzipien – und wählen auch ihren Makler dementsprechend aus. Doch wie setzt man Nachhaltigkeit im eigenen Büro um? Hier einige Tipps.

Zugegeben, der Begriff ist etwas schwammig. Nachhaltiges Maklerbüro? Leider hat man manchmal den Eindruck, dass unter Nachhaltigkeit jeder etwas anderes versteht. Bei den meisten bleibt am Ende die vage Vorstellung von „irgendwas mit öko“.

Bei der Begriffsdefinition hilft – ein Blick in den Wald. Denn in der Forstwirtschaft wird der Terminus Nachhaltigkeit schon seit vielen Jahren benutzt. Hier bedeutet er schlicht: Es wird nicht mehr Holz gefällt als nachwachsen kann. In einer allgemeineren Bedeutung des Wortes wird dieses Prinzip auf die natürlichen Ressourcen der Erde übertragen. Nachhaltiges Verhalten senkt also beispielsweise den Verbrauch an Rohstoffen und schützt die vorhandenen Elemente wie Wasser, Luft, Boden.

Die gute Nachricht: Mit intelligenter Digitalisierung kannst du auch im Maklerbüro viel in Richtung Nachhaltigkeit machen.

85 Prozent würden zu einer nachhaltigen Versicherung wechseln

Oder wäre es besser, zu sagen: Du solltest da unbedingt etwas machen? Wenn du jüngere Leute zu deinen Kunden zählen willst, kommst du jedenfalls nicht um das Thema herum. Meinungsforscher haben im Herbst 2019 ermittelt, dass in der Generation Y (also bei den von Anfang der 80er bis späten 90ern Geborenen) 85 Prozent zu einer nachhaltigen Versicherung wechseln würden. Für Makler bedeutet das, nicht nur nachhaltig orientierte Produkte im Angebot zu haben, sondern auch im eigenen Büro auf Nachhaltigkeit zu setzen.

Das dazugehörende Motto lautet: Digital statt Papier. Maklerin Kim Hahn aus Bad Münstereifel hat in ihrem Büro schon weitgehend auf papierarmes Arbeiten umgestellt und setzt, wo immer es geht, elektronische Systeme ein. Beispiele? „Früher haben wir E-Mails ausgedruckt und abgelegt, heute speichern wir sie im Verwaltungsprogramm ab“, so Kim Hahn kürzlich in einem Interview mit dem Fachportal pfefferminzia.de. Alle Unterlagen, die in Papierform vorlagen, hat Sie eingescannt und elektronisch gesichert, die alten Blätter anschließend datenschutzgerecht entsorgt. Kunden und Versicherungsgesellschaft hat die Maklerin gebeten, keine Briefpost mehr zu senden, sondern ausschließlich per E-Mail zu kommunizieren – natürlich nur, wenn die Kunden das wünschten, und ohne Druck auszuüben. Dadurch hat sie nach eigenen Angaben das Papieraufkommen in ihrem Büro um etwa 50 Prozent reduziert.

Nicht alle Dokumente dürfen ausschließlich digital aufbewahrt werden

Dass es nicht noch mehr ist, liegt auch an gesetzlichen Vorschriften. Nicht alle Dokumente dürfen ausschließlich in digitaler Form gespeichert werden. So müssen zum Beispiel Beratungs- und Dokumentationsverzichterklärungen ebenso im Original aufbewahrt werden wie Eröffnungs- und Abschlussbilanzen. Auch die Erstinformation muss laut Versicherungsvermittlungsverordnung grundsätzlich in Papierform vorhanden sein. Dagegen kann beispielsweise die datenschutzrechtliche Einwilligungserklärung digital abgegeben werden. Beim Maklervertrag ist eine Zustimmung über E-Mail oder eine Tablet-Unterschrift zulässig.

Abgesehen von der Papierreduzierung hast du als Makler aber noch jede Menge weitere Möglichkeiten, dein Büro nachhaltig zu organisieren. Experten wie die beiden Versicherungsmakler Stephan Busch und Tom Wonneberger von Progress Finanzplaner Dresden raten beispielsweise zu einem Energiecheck, um die gierigsten Stromfresser im Büro auszumachen und gegen energiesparendere Modelle auszuwechseln. Fahrradstellplätze für Mitarbeiter und Kunden, eventuell der Tausch des Benziners oder Diesels gegen ein E-Auto wären weitere Maßnahmen. Kunden mit “grünem” Gewissen freuen sich außerdem über Snacks und Kekse, die nicht aufwändig verpackt auf dem Tisch stehen und im besten Fall von regionalen Produzenten kommen. Wichtig auch: die Mitarbeiter-Sensibilisierung. Busch und Wonneberger empfehlen, gemeinsam eine „Do & Don’t“-Liste zu erstellen und besonders nachhaltiges Verhalten vielleicht sogar durch einen Bonus zu belohnen.

Headerbild: © Zurich

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